Kaufleute für Büromanagement in einer „Schalte“ nach Südafrika

Dem ARD-Auslandskorrespondenten Richard Klug über die Schulter geschaut

Journalismus macht Schule an der BBS 3 Mainz: Auszubildende der BSKBM23D haben in einer 90-minütigen Konferenzschalte den ARD-Korrespondenten in Südafrika, Richard Klug, interviewt. Dabei bekamen sie sehr persönliche Einblicke in die Arbeit deutscher Medien im Ausland, aber auch in afrikanische Sichtweisen auf Europa.

In eigenen Unterrichtsprojekten im Fach Sozialkunde setzten sich die Auszubildenden zudem mit der Rolle von Informationsqualität und Medienfreiheit für eine demokratische Gesellschaft auseinander. Mit Blick auf Afrika wurde schnell deutlich, wie schwierig die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten in autoritär regierten Ländern dieser Erde ist. Dazu zählen viele Staaten auf dem afrikanischen Kontinent.

Es wurde aber auch ein Perspektivwechsel auf Probleme wie die globalen Fluchtbewegungen eröffnet: So sei auch die Republik Südafrika (RSA) ein Fluchtziel für zahlreiche Menschen, besonders aus der südlichen Hälfte Afrikas. Und als aufnehmendes Land sei die RSA sogar noch einmal stärker belastet als etwa die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU). Deshalb verstehe man dort auch oft nicht die Aufregung, mit der besonders rechte und populistische Kräfte in der EU aus Flüchtlingsströmen politisches Kapital zu ziehen versuchen, meinte Studioleiter Richard Klug im Gespräch.

Als Höhepunkt in seiner Tätigkeit als Auslandskorrespondent bezeichnete er die persönliche Begegnung mit dem legendären früheren Staatspräsidenten Nelson Mandela, der zuvor durch das Apartheitsregime in Südafrika jahrzehntelang gefangen gehalten worden war: „Diesen Mann umgab eine Aura, eine überwältigend menschliche Präsenz, die ich bis dahin nicht gekannt und auch nie wieder erlebt habe.“

Dieses Unterrichtsprojekt kam durch die Zusammenarbeit der BBS 3 mit der Landeszentrale für Politische Bildung (LPB) dem Verein „Journalismus macht Schule“ (JmS) zustande. „Der Dialog mit Medienprofis ist eine echte Bereicherung für die Demokratiebildung an unserer Schule – soetwas sollten und werden wir sicherlich weiterentwickeln“, stellte Sozialkunde- und Ethiklehrer Stephan Göbel für die gesamte Fachschaft in Aussicht.

Darüber hinaus engagiert sich die BBS 3 in Mainz für eine demokratische Debattenkultur. Am 17.September 2024, gleich zu Beginn des neuen Schuljahrs wird deshalb auch der „Demokratiebus“ der LPB auf dem Schulcampus einen Stopp einlegen. Den ganzen Tag über werden dann außerdem Trainings des Bündnisses „Demokratie gewinnt!“ in verschiedenen Klassen und Kursen stattfinden.

Richard Klug vor dem Panorama-Screen des ARD-Studios Johannesburg (Photo: SWR)
Richard Klug vor dem Panorama-Screen des ARD-Studios Johannesburg (Photo: SWR)